Matthias Horx: „Wir entdecken, was für Unsinn gelaufen ist“

Wie wird sich die Welt durch die Corona-Krise verändert haben? Zukunftsforscher Matthias Horx versetzt sich in den Herbst 2020 und schaut von dort zurück auf die Zeit von Covid-19: Der erzwungene Abstand zwischen den Menschen führte nicht zu Vereinsamung, sondern zu neuer Nähe. Familien, Freunde, Nachbarn rückten zusammen. Menschen telefonierten wieder mehr, statt ihre Gefühle über Smiley-Emojis auszutauschen.

„Wir entdecken uns auf neue Art und Weise wieder“, sagt Horx im After Corona Club. „Und dadurch entdecken wir auch, was für ein Unsinn vorher teilweise gelaufen ist in unserem persönlichen Leben. Wir denken neu über unsere Welt nach, über die Beschleunigung, über die Überbeschleunigung, in der wir vorher lebten.“

In einer Welt, in der die Wirtschaft gerade den Bach runtergeht, teilt nicht jeder diesen Optimismus. In den sozialen Netzwerken finden Horx’ Thesen ein geteiltes Echo. Doch der Trendforscher will zur Selbstbetrachtung anregen: Was ist uns wirklich wichtig, worauf können wir verzichten, was können wir lernen aus der Krise? „Die alte Welt war nicht nachhaltig, wir wussten alle, dass es so nicht mehr weitergehen kann“, so Horx. „Auf vieles von dem, was wir glaubten zu brauchen, können wir verzichten. Wir können überleben, ohne dass wir das alles haben.“

After Corona Club: Gesprächsformat mit Anja Reschke und Fachleuten aus Psychologie und Wirtschaft, Soziologie und Politik, Wissenschaft und Medizin.

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